Am vierten Jahrestag des rassistischen Anschlags in Hanau versuchten Aktivist*innen der rechten Verschwörungsszene eine Gedenkveranstaltung der Omas gegen Rechts am Nachmittag in der Aschaffenburger Innenstadt zu stören. Der Gegenprotest unter dem Motto »WirSindNichtMehr – Im Gedenken an ALLE Gewaltopfer« war zunächst zeitgleich zur zentralen Gedenkdemonstration in Hanau für den 17. Februar geplant, wurde jedoch verlegt auf den 19. Februar nach Aschaffenburg. Dem in Telegram verbreiteten Aufruf folgten letztlich nur vier Personen, darunter Bruno Stenger.
Obwohl die mutmaßliche Hauptverantwortliche im Vorfeld angekündigt hatte, sie plane keinen Gegenprotest, da es »deplatziert« sei »in Anbetracht um was es geht«, zog sie mit ihren drei Mitstreiter*innen zur #saytheirnames-Mahnwache der Omas gegen Rechts. In der zu dem Zeitpunkt gut besuchten Fußgängerzone posierte die Gruppe mit einem Banner des rechtsradikalen Portals Heimatkurier, nachdem sie erfolglose Anläufe unternommen hatte, die Kundgebungsfläche zu passieren. Diese wurde durchgehend von einem Banner der Antifaschistischen Aktion abgeschirmt. In einem Redebeitrag sagte die Anmelderin der Gegenveranstaltung, dass es »bundesweit ganz viele Opfer« gäbe und das »vermehrt seit 2015« und dass man »jeden Tag von Messerstechereien« hören würde.