11.05.2024

Geschichts­revisionistische Neonazi-Kund­gebung in Bretzen­heim

Am 11. Mai 2024 versammelten sich am Mahnmal »Feld des Jammers« in Bretzenheim (Landkreis Bad Kreuznach, Rheinland-Pfalz) rund 40 Neonazis, GeschichtsrevisionistInnen und HolocaustleugnerInnen. Das Mahnmal erinnert an das dortige Lager der sogenannten Rheinwiesenlager, in welchen nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs insgesamt etwa 100.000 Wehrmachtsgefangene untergebracht wurden. Entlang des Rheins gab es viele derartiger ehemaliger Lager. Angemeldet wurde die Kundgebung von Ricarda Walter von Die Heimat (ehemals NPD).

Als RednerInnen traten Florian Grabowski von Die Rechte LV Südwest, Ricarda und Markus Walter (Die Heimat), ein 98-jähriger ehemaliger Wehrmachtsfreiwilliger namens Hugo Diederichs aus Köln, der mit einer Neonazigruppe um Melanie Ditmer (Freundeskreis Westerwald) anreiste, sowie der Geschistsrevisionist und Reichsbürger Ernst Cran, auf. Inhaltlich wurde in den vor Antisemitismus strotzenden Reden der Nationalsozialismus verherrlicht und die NS-Kriegsverbrechen verharmlost.

Zu der sich jährlich wiederholenten Veranstaltung konnten dieses Jahr mehr TeilnehmerInnen mobilisiert werden, als die letzten Jahre. Dies lag unter anderem daran, dass sich verschiedene ReichsbürgerInnen anschlossen, die sich im Milieu der rechten Verschwörungsszene radikalisiert hatten. Außerdem nahm Pierre Roch aus Borna bei Leipzig teil. Er trug ein Shirt mit der Aufschrift Hermannsbund Borna.

An einem angemeldeten Gegenprotest nahmen ca. 20 Teilnehmer*innen teil.