02.06.2024

»Mahnwache« der Jungen Alternative in Mannheim

Nach dem Messerangriff auf den rassistischen Aktivisten Michael Stürzenberger in Mannheim, veranstaltete die Junge Alternative Baden-Württemberg (JA) am 2. Juni 2024 eine »Mahnwache« auf dem Mannheimer Marktplatz – dem Ort des Angriffs auf Stürzenberger. Die JA ist die Jugendorganisation der Alternative für Deutschland (AfD). An der Veranstaltung nahmen knapp 200 Personen teil. Die als »Mahnwache« titulierte Versammlung hatte mit mehreren rassistischen Redebeiträgen jedoch eher den Charakter einer politischen Kundgebung. 

Einschlägig bekannte AktivistInnen der JA sowie der Identitären Bewegung (IB) aus dem gesamtem Bundesgebiet waren nach Mannheim angereist. Darunter die JA-Funktionäre und Burschenschafter Nicolas Beyouncef aus dem Saarland, Arthur Hammerschmidt aus Baden-Würtenbergsowie Dominik Asch,der stellvertretende Landesvorsitzende der JA Hessen. Auch die IB trat unter anderem mit Michael Seibold, Reinhild Boßdorf und Benjamin Steiner, Burschenschafter der Germania Mainz,prominent in Erscheinung. Weitere Burschenschafter und Angehörige der Hooligan-Szene nahmen an der Versammlung teil. 

Direkt von einer 10-Jahresfeier der IB in Bernsdorf (LK Zwickau) am 1. Juni 24 sind die JA-Funktionärin Anna Leisten aus Brandenburg sowie Mitglieder der schweizer extrem rechten Gruppierung Junge Tat um die Neonazis Tobias Lingg, Manuel Corchia und Selina Dienemann aus der Schweiz angereist – außerdem der Identitäre Johannes Poensgen sowie der Identitäre und Bursche der Danubia München Adrian Segner.

Auf der Kundgebung sprachen die AfD-Bundestagsabgeordneten Christina Baum, Nicole Höchst, Dirk Spaniel, Bernd Schattner,der Landtagsabgeordnete Joachim Paul, Sven Kachelmann, einer der stellvertretenden Bundesvorsitzenden der JA sowie Anna Leisten. Auch der wegen Volksverhetzung und Geldwäsche angeklagte bayrische AfD-Landtagsabgeordnete Daniel Halemba nahm an der Kundgebung teil.

Im Anschluss an die Versammlung legten mehrere FunktionärInnen von JA und AfD Kerzen am Tatort ab. Eine Woche vor der Europawahl war es das Ziel der Partei und ihrer Jugendorganisation, den Angriff auf Stürzenberger maximal zu instrumentalisieren und unter dem Deckmantel der »Islamkritik« rassistische Positionen zu artikulieren. 

An einer Gegenkundgebung in unmittelbarer Nähe zur Versammlung der JA nahmen etwa 800-1000 Personen teil. Ein Störversuch von Antifaschist*innen wurde von der Polizei gewaltsam unterbunden. Einige Antifaschist*innen wurden darauf gekesselt und erkennungsdienstlich behandelt.