31.12.2024

»Friedens­demo« der rechten Ver­schwörungs­szene in Aschaffenburg

Am Silvesterstag 2024 fand in Aschaffenburg zum vierten Jahr in Folge ein Aufzug der rechten Verschwörungsszene statt. Auch wenn die Versammlung offiziell als Privatanmeldung deklariert wurde, übernahmen AktivistInnen des Netzwerks Rhein-Main-steht-auf (RMsa) und der Alternative für Deutschland wie die Landtagsabgeordnete Ramona Storm organisatorische Aufgaben. Im Vorfeld wurde dazu aufgerufen, bei der Demonstration auf das Tragen von Parteifahnen zu verzichten und stattdessen nur Schilder und Transparente zu zeigen, die sich mit dem Thema Frieden beschäftigen. Augenscheinlich hielten sich die meisten Teilnehmenden daran. Auf die Mobilisierung hatte diese Strategie jedoch keine positiven Auswirkungen. In der Spitze nahmen maximal 300 Personen am Aufzug teil, darunter einige erkennbare Neonazis.
Bei einer Auftaktkundgebung auf der Großmutterwiese verlas der Aktivist Christoph Barth vom rechten Zeitungsprojekt Klartext-Bürgerzeitung einen Redebeitrag des Theologen Eugen Drewermann, welcher bereits bei einer ähnlichen Kundgebung am 28. Dezember in Wiesbaden als Videobotschaft eingespielt wurde. Die TeilnahmerInnenzahlen der Aufzüge von RMsa sind zunehmend rückläufig. Am Silvestertag 2023 hatte das Netzwerk noch 1000 Menschen nach Aschaffenburg mobilisieren können. Die Versammlung wurde auch 2024 erneut von Gegenprotesten begleitet.