»Friedensdemo« der rechten Verschwörungsszene in Aschaffenburg
Am Silvesterstag 2024 fand in Aschaffenburg zum vierten Jahr in Folge ein Aufzug der rechten Verschwörungsszene statt. Auch wenn die Versammlung offiziell als Privatanmeldung deklariert wurde, übernahmen AktivistInnen des Netzwerks Rhein-Main-steht-auf (RMsa) und der Alternative für Deutschland wie die Landtagsabgeordnete Ramona Storm organisatorische Aufgaben. Im Vorfeld wurde dazu aufgerufen, bei der Demonstration auf das Tragen von Parteifahnen zu verzichten und stattdessen nur Schilder und Transparente zu zeigen, die sich mit dem Thema Frieden beschäftigen. Augenscheinlich hielten sich die meisten Teilnehmenden daran. Auf die Mobilisierung hatte diese Strategie jedoch keine positiven Auswirkungen. In der Spitze nahmen maximal 300 Personen am Aufzug teil, darunter einige erkennbare Neonazis.
Bei einer Auftaktkundgebung auf der Großmutterwiese verlas der Aktivist Christoph Barth vom rechten Zeitungsprojekt Klartext-Bürgerzeitung einen Redebeitrag des Theologen Eugen Drewermann, welcher bereits bei einer ähnlichen Kundgebung am 28. Dezember in Wiesbaden als Videobotschaft eingespielt wurde. Die TeilnahmerInnenzahlen der Aufzüge von RMsa sind zunehmend rückläufig. Am Silvestertag 2023 hatte das Netzwerk noch 1000 Menschen nach Aschaffenburg mobilisieren können. Die Versammlung wurde auch 2024 erneut von Gegenprotesten begleitet.
Ramona Storm (AfD) in Ordnerinnenfunktion
Michael Hetzel (RMsa) unterstützte die Demonstration organisatorisch
Der Anmelder der Versammlung Sascha Pittelkow (in Ordnerweste) war bisher ein unbeschriebenes Blatt in der rechten Szene
Die Reichsbürgerin Marika Hartmann (RMsa) im Gespräch mit Ramona Storm (AfD)
Sogenannte Alternative Medien begleiteten den Demonstrationszug
Anfangskundgebung
Die Nationalfarben Schwarz-Rot-Gold dürfen auf keiner Versammlung der rechten Verschwörungsszene fehlen
Am Transparent Reichsbürger Bruno Ramge
Die Friedensthematik dominiert die Demonstration
Die Grünen sind ein häufig aufgegriffenes Feindbild der rechten Verschwörungsszene
Ein Teilnehmer verteilt das rechte Zeitungsblatt Klartext
Mit dem Schlagwort der »Frühsexualisierung« wird häufig versucht, Sexualaufklärung und eine Pädagogik der Vielfalt an Schulen zu delegitimieren und in der Folge einzuschränken bzw. zu verhindern
Unter den Teilnehmenden befand sich auch der Neonazi Dirk Nahrath (links im Bild)
Dirk Nahrath im Gespräch mit einem Aktivisten der neonazistischen Partei »Der III. Weg«
AktivistInnen der neonazistischen Partei »Der III. Weg«
Der Neonazi Lars Schüßler (früher: Falko Schüßler) als Demoteilnehmer
Antifaschistischer Gegenprotest nähert sich der Demonstration
Die Basisdemokratische Partei Deutschlands entstand 2020 als Sammelbecken von Initiativen und Kleinstparteien aus dem Spektrum der Corona-Proteste
Mit seiner Gruppe Bergsträßer Trommler nahm der Reichsbürger Wolfgang Burkard ebenfalls an der Demonstration teil
Achim Weinacker (hessischer Landesvorsitzender der Partei DieBasis) macht eine Durchsage am Mikrofon
»Deutschland steht auf – Neustart Demokratie« ist eine Initiative zur Vernetzung und Mobilisierung der rechten Verschwörungsszene
Teilnehmer*innen der Demonstration von »Aschaffenburg ist Bunt«
Antifaschistischer Gegenprotest