06.04.2024

Neonazi-Vortrag in Gieselwerder

Rund 30 Neonazis versammelten sich am 6. April 2024 in dem sogenannten Kulturzentrum Ludenbeck in Wesertal-Gieselwerder (Landkreis Kassel). Die Neonaziimmobilie wird von Meinolf Schönborn betrieben, der auch die Veranstaltung organisierte. Der langjährige Pfleger von Rudolf Heß, Abdallah Melaouhi, verbreitete die Lügengeschichte, dass der Stellvertreter Hitler, bis zuletzt überzeugter Faschist, im Gefängnis ermordet wurde.

Die Teilnehmenden nahmen zum Teil lange Anfahrtswege in Kauf, wie zum Beispiel der Antisemit Heiko Kolodzik von den Bürgern für Bürgerrechte aus Cottbus. 2013 gründete er den Stadtverband der AfD Cottbus, zog sich allerdings 2014 aus der Partei wieder zurück. Eine weniger weite Anreise hatte eine Gruppe junger Neonazis um die Brüder Jonas und Tobias Ronsdorf. Mit ihrer Kameradschaft Freundeskreis Radevormwald waren sie um 2012 für etliche gewalttätige Übergriffe in Radevormwald verantwortlich. Jonas Ronsdorf wurde wegen des Straftatbestands »Gründung einer kriminellen Vereinigung« zu einer Freiheitsstrafe verurteilt. Außerdem nahm der Landesvorsitzende der Neonazipartei Die Heimat (ehemals NPD), Stefan Jagsch, an der Veranstaltung teil.

An der Gegenveranstaltung von Wesertal bleibt Bunt nahmen etwa 60 Personen teil.